Kauf Tipps
Tipps beim Kauf einer Gitarre
Eine gute Gitarre hat ihren Preis! Im Vergleich dazu sind elektronische Geräte, die größtenteils aus Fertigteilen von
computergesteuerten Anlagen produziert wurden, billig. Arbeit mit Holz, zumal wenn es tönen soll, ist nun einmal sehr zeitaufwendig.
Moderne Hersteller produzieren zwar Griffbretter durch die Verwendung Computer-gesteuerter Fertigungsmaschinen, aber der
Anteil der reinen Handarbeit bleibt auf das fertige Instrument bezogen sehr groß.
Eine Stradivari-Geige kostet je nach Klangeigenschaften mehrere Millionen Euro! Dagegen ist eine
Fleta oder Friedrichs Konzertgitarre ab 25.000,- Euro recht preisgünstig. Dennoch sind Preise, die über 15.000,- Euro für
eine Konzertgitarre liegen, eher die Ausnahme als die Regel. Grundsätzlich kann man sagen, dass Spitzenkünstler Meistergitarren
in einem Preisbereich von 5.000,- bis 15.000,- Euro liegen. Diese Meisterstücke kommen fast alle aus einem Einmannbetrieb.
50 bis 100 Arbeitsstunden hat der Gitarrenbauer an solch einem Instrument gearbeitet. Alles, was über diesen Preis hinausgeht,
wird in den großen Namen des Gitarrenbauers investiert.
Meistergitarren:
Konzertgitarren im Preisbereich von 3500,- Euro aufwärts kann man in der Regel als Meistergitarren bezeichnen. Sie sind aus
besten massiven Hölzern gefertigt. Meist stammen sie aus kleinen Werkstätten und der Anteil der Handarbeit liegt bei nahezu 100%.
Die Mehrzahl dieser Instrumente ist mit Palisander als Korpusholz und erstklassigen Präzisionsmechaniken ausgestattet. Ihre
tonlichen Eigenschaften müßen allen spielerischen Anforderungen genügen.
Semi-Meistergitarre:
Erstklassige Konzertgitarren, die durchaus mit den Meisterstücken mithalten können, bekommt man für 2000,- bis 3000,- Euro.
Diese Instrumente werden zumeist durch Arbeitsteilung und Vorfertigung hergestellt. So kann bei fast gleicher Materialgüte
aber wesentlich weniger Zeitaufwand eine sehr gute Konzertgitarre entstehen. Nicht alle Modelle dieser Klasse sind aus
massiven Korpushölzern gefertigt.
Studentengitarren:
Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 1500,- und 2500,- Euro nennt man in Fachkreisen Estudio-Gitarren (Studentengitarren).
Diese Instrumente sollten tonlich bereits so ausgeglichen und trennscharf sein, dass sie sich in entsprechendem Rahmen als
Solistengitarren eignen. Dabei sind in dieser Preisklasse die wenigsten Instrumente aus massiven Boden- und Zargenhölzern gefertigt.
Billig klingt nicht!
Schülergitarren:
Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 500,- und 1500,- Euro werden als Schülergitarren bezeichnet. Diese Instrumente verfügen
ausnahmslos über massive Tonholzdecken und gute verarbeitungstechnische Ausstattungen. Obertonreichtum und ein ausgeglichener
charakteristischer Klang kann von diesen Instrumenten erwartet werden.
Anfängergitarren:
Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 100,- und 500,- Euro gelten als Einsteigermodelle. Diese haben aber nicht immer eine
massive Tonholzdecke, sollten jedoch leicht spielbar sein und einen sauberen Ton haben. Hierbei sei zu bemerken, dass die
massive Zederndecke meist besser klingt als eine Fichtendecke. Instrumente dieser Preisklasse sollten von einem erfahrenen
Gitarristen oder Gitarrenlehrer mit ausgesucht werden, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
Kindergitarren:
Der Preisbereich zwischen 80,- und 200,- Euro sollte für jeden Anfänger des Gitarrenspiels der unterste sein. In dieser
Klasse findet man speziell für Kinder im Altersbereich von 5 bis 14 Jahren gute Instrumente, wobei hier gesagt werden muss,
dass diese Gitarren gesperrte Decken haben. Natürlich gibt es bessere Kindergitarren mit massive Decken. Die Mehrkosten hierfür
liegen dann bei 100,- bis 250,- Euro. Diese Instrumente erzeugen zwischen Bass und Diskant ein ausgeglichenes Klangbild und
lassen sich mühelos spielen. Grundsätzlich sollte man Konzertgitarren, immer im guten Fachhandel erwerben - egal welcher
Preisklasse sie angehören.
Schlusswort: Obwohl man sich darauf verlassen könnte, dass teure Instrumente auch gleichzeitig gute Instrumente
sind, ist der Preis allein kein zuverlässiger Indikator für Qualität. Vielmehr sollte der hohe Preis eines Instruments aufgrund
der Qualität der verwendeten Materialien und der handwerklichen Arbeit begründet sein und nicht aufgrund der Kosten für Vermarktung
und Werbung.
Doch selbst "Fabrik-Gitarren" dürfen nicht per se von ernsthaften Untersuchungen ausgeschlossen werden. Es gibt viele Beispiele
von hochwertigen Gitarren, die in Fabriken hergestellt wurden und eine hervorragende Klangqualität und Spielbarkeit aufweisen.
Es kommt immer auf die spezifischen Materialien, den Herstellungsprozess und die Sorgfalt bei der Montage und Einstellung an,
die letztendlich die Qualität eines Instruments bestimmen.
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